Die Geschichte des Nike Cortez ist auch die Geschichte von Nike selbst. Es war zwar nicht der erste Schuh, den Bill Bowerman und Phil Knight herausgebracht haben, aber einer frühesten und wichtigsten Bausteine in der Erfolgsgeschichte des Brands aus Beaverton. Die Entstehungsgeschichte ist schon tausendmal erzählt worden. Bill Bowerman, Sporttrainer der University of Oregon und der Student und Leichtathlet Phil Knight gründeten im Jahr 1964 Blue Ribbon Sports, unter dessen Namen sie in den USA Sportschuhe des japanischen Sportartikelherstellers Onitsuga Tiger vertrieben haben. Knight und Bowerman haben in der Zwischenzeit aber auch selber an der Entwicklung einer eigenen Schuhlinie gearbeitet, die im Jahr 1971 dann unter dem Namen Nike auf den Markt kam.
1972, ein Jahr nach Firmengründung, fand dann während der Olympischen Spiele in München die große Markteinführung des Nike Cortez statt und der Schuh kam an. Führende Läufer bezeichneten ihn als den bequemsten Schuh, den es zu der Zeit gab und auch außerhalb des Sports entwickelte sich der Nike Cortez als Verkaufsschlager, was der Firma im ersten Jahr nach Release einen Umsatz von ca. 800.000 Dollar bescherte.

Und das, obwohl es kurzzeitig ungewiss war, ob der Schuh in der Form überhaupt vertrieben werden konnte. Denn ursprünglich ist dieses Model schon vier Jahre vorher released worden, allerdings von einer anderen Firma, nämlich Onitsuga Tiger. Dabei stammt der Entwurf aus der gleichen Feder, der von Bill Bowerman, der sich zwei Runner von Onitsuga Tiger geschnappt hat und aus den besten Teilen ein neues Modell gebastelt hat. Die Japaner waren von dem Prototyp überzeugt und gingen damit in Produktion, so dass der Schuh pünktlich zu den 1968 stattfindenden olympischen Sommerspielen in Mexiko City am Start war. Zuerst hieß er in Anlehnung an das Gastgeberland “Aztec”, musste aber aufgrund einer Klage von adidas, die zu dem Zeitpunkt gerade den “Aztec Gold” auf den Markt gebracht hatten, umbenannt werden. Man kam auf den Namen Cortez, frei nach dem spanischen Eroberer Hernán Cortés oder wie Bowerman es ausgedrückt hat: “˜That Spaniard who kicked the shit out of the Aztecs!’
Als er mit Phil Knight Nike gegründet hat, war klar, dass er dass er dieses Modell, welches er entwickelt und designed hat, mit rüber holt. Die Japaner sahen das ein bisschen anders und klagten dagegen, nachdem sie auch nur zufällig bei einem Besuch bei Blue Ribbon Sports darüber gestolpert sind. Die Gerichte entschieden dann allerdings, dass beide Parteien diese Silhouette nutzen dürfen, nur unter anderem Namen und so blieb der Nike Cortez und Onitsuka TIger nannten ihr Modell Corsair. Bis heute handelt es sich hier um den einzigartigen Fall, dass zwei verschiedene Brands ganz legal das selbes Schuhmodell, nur mit anderem Namen und Logo vertreiben.

Was aber steckt überhaupt hinter dem Cortez? Wie ist Bill Bowerman auf dieses Modell gekommen?
Dazu müssen wir wieder in die Zeit zurück gehen, als er noch Trainer an der University of Oregon war. Und hier kommt ein Ausnahmesportler ins Spiel, ohne den es den Nike Cortez wohl nicht geben würde. Der Langstreckenläufer Kenny Moore war von 1962 bis 1966 an der University of Oregon und gehörte zu den besten Athleten in Bowerman’s Team. Er gewann unzählige Wettbewerbe, unter anderem auch 6 mal in Folge den “Bay to Breakers” in San Franzisko. Im Frühjahr 1965 brach er sich aufgrund mangelnder Stabilität seiner Onitsuka Tiger Bangkok den Mittelfußknochen und das bestärkte Bowerman nur in seinem Bestreben, einen Laufschuh zu entwickeln, der leichter und luftdurchlässiger als anderen ist und zudem noch mit einer besseren Dämpfung ausgestattet sein soll.
An Kenny Moore testete er dann im Sommer mehrere Prototypen, in denen dieser über 1.000 Meilen zurück gelegt hat. Aus diesen Testergebnissen entstand dann letztendlich der Cortez.

Kenny Moore konnte im Anschluss auch wieder an seine Erfolge anknüpfen. Er nahm an zwei Olympischen Spielen teil und hat 1969 in Fukuoka den amerikanischen Marathon Rekord gebrochen. Nach seiner Karriere als Sportler ist er quasi im Business geblieben und ist Redakteur bei Sports Illustrated geworden und hat das Buch “Bowerman and the Men of Oregon” geschrieben.
Ihm zu Ehren bringt Nike nun ein Pack bestehend aus drei verschiedenen Nike Cortez heraus, die jeder für sich mit liebevollen Details glänzen, u.a. mit Innensohlen, die einen Print von Moore’s Traingszeiten oder einen typischen japanischen Gullydeckel aufweisen, seine Rekordzeit als Prägung auf der Heel und einiges mehr.
Ein starkes Pack, auf das wir uns jetzt schon freuen!