Auch wenn die meiste Werbung nervt und man diese meist lautlos oder ganz wegschaltet, gab es auch schon immer ein paar Firmen und Brands, die es geschafft haben, über die Jahre und Jahrzehnte innovative, ästhetische oder lustige Werbefilme zu drehen, auf die man sich sogar gefreut hat und die man heute zu den Classics zählen kann.
Ein Garant für genau solche Clips ist schon immer Nike gewesen, aber das lief nicht immer so reibungslos ab, wie man vermuten mag.
Nike ist die erste Firma, die jemals einen Beatles-Song für einen Werbeclip verwendet hat. Es handelte sich um das 1968 auf dem “White Album” veröffentlichte “Revolution”, welches 1987 verwendet wurde, um den neu erschienenen Nike Air Trainer 1 und das bis dahin noch nicht existierende Segment Cross Training zu bewerben.
Natürlich hat Weiden & Kennedy, Nikes Werbeagentur, daran gedacht, dass man das Lied nicht einfach so benutzen kann und hat die Nutzungsrechte für ein Jahr erworben und hier fängt es an, tricky zu werden. Denn “Revolution” war einer von ca. 200 Beatles Titeln, die Michael Jackson im Jahr 1985 gekauft hat und so hat Nike für die Rechte sowohl bei Jackson selber als auch bei EMI-Capitol Records einen geschätzten Betrag von jeweils $250.000 hingelegt und sich damit auf der rechtlich sicheren Seite gewähnt.
Die Beatles selber und deren Plattenfirma Apple Records waren darüber allerdings weniger amused. Unter anderem auch, weil die verbleibenden Bandmitglieder grundsätzlich nicht wollten, dass ihre Lieder für kommerzielle Werbung verwendet werden.

The Beatles position is that they don’t sing jingles to peddle sneakers, beer, pantyhose or anything else. …They wrote and recorded these songs as artists and not as pitch- men for any product. – Apple Records, July 18, 1987

Apple hat daraufhin sowohl Nike, deren Werbeagentur Weiden & Kennedy als auch EMI-Capitol auf $15Mio verklagt. Und das, obwohl John Lennons Witwe Yoko Ono, die Anteile an Apple Records hält, die Nutzung des Songs befürwortete, da sie sich dadurch erhoffte, eine neue, jüngere Zielgruppe für die Beatles begeistern zu können.
Letztlich ist die Klage im Sande verlaufen und Nike hat den Werbeclip 1988, nachdem er ein Jahr lief, eingestellt.

Das sollte aber nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Nike sich einen Song aus John Lennons Feder ausgesucht hat, um eines oder mehrere Produkte zu bewerben. Diesmal handelte es sich bei “Instant Karma” allerdings um kein Lied der Beatles, sonder um ein Solostück von Lennon und da dessen Frau Yoko Ono auch schon bei “Revolution” die Nutzung befürwortet hat, hat sie in diesem Fall grünes Licht gegeben.
1993 erschien das Video, in dem verschiedene Sportarten wie Basketball, Fußball, Leichtathletik und Schwimmen dargestellt werden, wobei immer wieder verschiedene Varianten des Huarache zu sehen sind.
Beide Clips gehören auf jeden Fall – wie viele andere von Nike – zu den Klassikern der Werbefilme und es macht immer noch Spaß, sie anzuschauen.