Das Berliner Modelabel ARYS hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine hochwertige Kollektionen zu entwerfen, die zeitloses und minimalistisches Design mit hoher Funktionalität und durchdachten Features verbindt.
Die aktuelle Kollektion ist fair produziert und für alle, die auf der Suche nach Kleidung für einen aktiven und vielseitigen Alltag sind.

Stell dich und das Brand doch bitte einmal vor. Wer bist du, was ist deine Funktion, seit wann gibt es ARYS?

Fritz: Ich bin Fritz. Ich habe ARYS zum Ende meiner Studienzeit vor knapp 7 Jahren in Berlin Neukölln gegründet. Mittlerweile sind wir ein Team aus fast 15 Leuten. Meine Position kann ich gar nicht so spezifisch betiteln. Ich wandle zwischen den Bereichen Produkt, Sales und Marketing.

Was hat dich bewogen, ARYS zu gründen? War es schon immer dein Wunsch, in dem Bereich zu arbeiten? Ist alles so verlaufen, wie du es dir vorgestellt hast, oder gab es irgendwelche Hürden?

Fritz: Es war tatsächlich überhaupt nicht mein Plan in dieser Branche zu landen bzw. hat „Fashion“ nie eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Ich bin (privat) eher ein fauler Mensch, weswegen ich mich immer viel mit lebenserleichternden Dingen beschäftigt habe. Für mich waren Trainingsanzüge immer die ultimative All-in-One Lösung. Zumindest für einen Studenten in Neukölln. Mein Mitbewohner und ich hatten irgendwann die Vision von einem multifunktionalen Anzug, der vor Wetter schützt, nicht so oft gewaschen werden muss und zu fast allen Anlässen getragen werden kann. Wir sind dann über paar Ecken an Leute geraten, die in der Fashionbranche tätig waren. Also haben wir uns relativ blauäugig entschieden, in das Haifischbecken zu springen. Ich hatte ehrlich gesagt überhaupt keine Vorstellungen gehabt, weswegen unser Werdegang ein einziges Trial & Error war. Es hat sich so angefühlt, als ob wir nicht von Null angefangen haben, sondern von minus hundert, so ganz ohne Netzwerk und Branchenkenntnis. Aber die bisherige Zeit war eine unglaubliche Erfahrung und wir haben ja mittlerweile das ein oder andere erreicht.

Was ist das Besondere an ARYS? Was ist die Kernaussage der Brand? War das Thema Nachhaltigkeit von Anfang an ein wichtiger Teil? Wie kam es zu der Designentscheidung?

Fritz: Das wir zu der ganzen Geschichte wie die Jungfrau zum Kinde gekommen sind, macht die Brand sicherlich sehr besonders. Wir haben selten nach links und rechts geschaut, sondern uns sehr auf unseren Stil fokussiert. Es war vielleicht gerade gut, dass wir überhaupt keine Branchenvorbelastung hatten, sondern uns auf ganz andere Dinge als saisonale Farben und trendige Designs konzentriert haben. Wir können nicht auf eine lange Tradition zurückblicken. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, schon heute die Bekleidung von morgen zu kreieren. Wir wollen Mode neu definieren und beweisen, dass sie durch die Verbindung von progressivem Design und Funktionalität einen klaren und effizienten Mehrwert in unserem Alltag bieten kann. Ein Outfit, viele Optionen. Das ist unser Weg zur Nachhaltigkeit und größerer Wertschätzung für jedes einzelne Bekleidungsstück. Die Designinspiration holen wir uns aus dem alltäglichen Leben in Berlin.  Im Jahr 2050 werden 68 % der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten leben. Obwohl wir unsere Zeit am liebsten in der Natur verbringen würden, sind Städte unser wichtigster Lebensraum. Daher erforschen wir ständig die Zukunft des täglichen Lebens in der Stadt und übersetzen Outdoor-Technologien für das urbane Umfeld, um raffinierte und langlebige Kollektionen zu entwickeln, die für alle Alltagssituationen im urbanen Raum geschaffen sind.

Wie wird sich deiner Meinung nach die Textilindustrie/Fashionbranche zukünftig entwickeln in Sachen Nachhaltigkeit, Produktionsbedingungen, Innovationen usw?

Fritz: Die Branche wird sich in den genannten Bereichen positiv entwickeln, davon bin ich überzeugt. Ich erlebe gerade den Outdoor-Sektor als äußerst dynamisch und innovativ. Es gibt viele neue Technologien von Herstellern, die die Umwelt entlasten. Beispielsweise tolle Methoden der Einfärbung von Textilien, die kaum mehr Wasser verbrauchen. Die Marken, die sich diesem positiven Wandel verschließen und auf derartige Technologien nicht zurückgreifen, werden in Zukunft kaum mehr auf Akzeptanz stoßen. Aber auch die Kunden sind gefragt. Ich würde mir wünschen, dass sich unser Konsumverhalten mehr auf Qualität als Quantität richtet. Sprich Menschen bereit sind, mehr Geld für ein hochwertiges Produkt hinlegen, als das gleiche Geld für mehrere billige Ausführungen des Produktes zu bezahlen. Dann können die Mitarbeiter der Fabriken auch angemessen Gehälter erhalten.

Wie sind die weiteren Pläne für ARYS? Stehen irgendwelche Specials an?

Fritz: Durch die Corona-Krise ist man etwas vorsichtig mit großen Plänen. Wir wollen einfach erstmal die Menschen von unserer Art von Mode begeistern. Es fühlt sich für uns immer noch wie der Anfang der Reise an. In den nächsten Wochen werden wir erstmalig in einem Store in Amerika erhältlich sein und auf der Innersect in Shanghai dabei sein. Da sind wir sehr gespannt drauf, wie auf diesen Märkten die ersten Schritte sein werden…

Hast du noch ein paar letzte Worte?

Fritz: Ich hoffe das wir alle gesund durch den Winter kommen und diese verdammte Corona Krise bald ein Ende findet. Dann kommen die Leute wieder mehr auf die Straße und in die Läden. Denn nur dort kann man die Vollkommenheit von hochwertigen Kleidungsstücken wirklich erfahren. Das geht leider schlecht über den Bildschirm!