Seit mittlerweile 53 Jahren hält sich der von PUMA wieder einmal neu aufgelegte PUMA Suede unter den Topdesigns im Turnschuhbereich. Auf diese besondere Leistung können nur wenige Marken und Modelle stolz sein. Wir wollen euch hier die aktuelle Retroversion des PUMA Suedes vorstellen, den ihr bei uns derzeit in einem Mid XXL und drei flachen Colorways bekommen könnt.

Ursprünglich hatte PUMA den Suede auf den Namen Crack getauft, damit bezeichnete man damals im Sport herausragende Einzelkönner. Doch dieser Name verlor aufgrund der Namensgleichheit zu einer damals relativ neuen Droge schnell seinen Glanz. Und so kam man in Herzogenaurach darauf, den Schuh einfach nach seinem Obermaterial zu benennen. Der Name Suede war gefunden, auch wenn ihn das Material eher zu einem Sonderling unter den Sportschuhen machte. Denn Sportschuhe mussten zu der Zeit eigentlich aus Glattleder sein, raues Wildleder war ziemlich unüblich. Das minimalistische Äußere des Suedes machte ihn schnell zu einem absoluten Klassiker. Trotz dessen, dass der Suede seine eigentliche Bestimmung im Basketball hatte, wurde er damals von Sportlern aus verschiedenen Sportarten getragen. Die erste weltweite Aufmerksamkeit sollte dem Suede nämlich in einer ganz anderen Arena als der Basketballhalle zuteilwerden. Der Amerikaner Tommie Smith sprintete 1968 bei den Olympischen Sommerspielen von Mexico als erster Mensch die 200 Meter Distanz unter 20 Sekunden. Mit 19,83 Sekunden stellte er einen neuen Weltrekord auf und gewann die Goldmedaille. Dies tat er in PUMA Suedes. Doch in den Fokus der Weltöffentlichkeit gelangte der Schuh, weil der Olympiasieger bei der Verleihung der Goldmedaille seine ausgezogenen Suedes auf das Siegerpodest stellte und in einer Geste der Solidarität zur Black Power Bewegung und des Protestes gegen die damals immer noch vorherrschende Diskriminierung von Schwarzen in den USA seine in einen schwarzen Lederhandschuh gehüllte rechte Hand zur Faust ballte und in die Höhe streckte. Das Bild kennt eigentlich jeder, es ging um die Welt und steht auch heute noch beispielhaft für stillen Protest und den mutigen Einsatz gegen Rassismus.

Welche kulturelle Relevanz der Schuh bis heute hat, wird in den folgenden Jahren deutlich. Zum einen machte der Suede auf sich aufmerksam, als er 1973 als Signature Modell des NBA Stars und Spielers der New York Knicks, Walt “Clyde” Frazier, in etwas abgewandelter Form unter dem Namen PUMA Clyde auf den Markt kam. Angeblich stand in Fraziers Vertrag mit PUMA, dass er zu jedem seiner Spiele eine neue Farbvariante des Schuhs bekommen würde. Wenn man eine Ahnung hat, wie viele verschiedene Colorways des Suedes existieren, kann man dieser Anekdote durchaus Glauben schenken. Zum anderen wird die Bedeutung des Suedes daran erkennbar, dass er auf jedem Break Dance Battle der 70er Jahre anzutreffen war. Komplette BBoy Crews waren mit Puma Trainingsanzügen und farblich darauf abgestimmten Suedes ausgestattet. Der Look und eine gewisse Exklusivität spielten bereits in den 70er Jahren der amerikanischen Hip-Hop-Kultur eine gewichtige Rolle und der Suede trug seinen Teil dazu bei. Man wollte auffallen und sich abgrenzen und zwar mit Stil. Dies manifestierte sich, als 1981 der in Spanish Harlem, New York, geborene Jorge „Fabel“ Pabon begann, seine Sneaker für Hip-Hop Jams mit ”wide ribbons“ zu lacen, die deutlich breiter waren, als die üblichen Senkel, die PUMA in der Fabrik in die Suedes schnürte.  Ungewollt startete er einen Trend, denn in der Folge fingen Immer mehr B-Boys und Writer an, ihre Suedes mit diesen sogenannten Fat Laces zu verschönern. Auch PUMA selber ging später dazu über, den Suede werksseitig mit Fat Laces auszustatten.

Kulturell geadelt wurde der Suede durch die Fotografien von Martha Cooper, welche sicherlich einen gewissen Teil dazu beigetragen haben, dass der Suede in der breiten Masse so beliebt wurde. Die 1942 in Baltimore, Maryland, geborene bekannte Fotografin gilt als eine Art bildliche Chronistin der New Yorker Hip-Hop Szene der 80er Jahre, nachdem sie Ende der 70er Jahre eher aus zufälligem Interesse an den Tags und Pieces in ihrer New Yorker Nachbarschaft angefangen hatte, selbige zu fotografieren. Ihr wohl bekanntester Bildband “Subway Art” aus dem Jahr 1984 führte unmittelbar dazu, dass das auch bei uns kaum beachtete Phänomen Graffiti weltweite Aufmerksam erlangte. Spätere Aufnahmen mit Bildern, die ihr aufkommendes Interesse an Breakdance dokumentierten, zeigten B-Boys und Writer in PUMA Suedes. 2011 veröffentlichte PUMA in Zusammenarbeit mit Martha Cooper eine Serie von vier Fotoprint T-Shirts mit Motiven aus dieser Zeit, auf denen die abgebildeten Protagonisten Clydes oder Suedes trugen.

Unterstrichen wurde die Bedeutung des Suedes für den Hip-Hop durch sein prominentes Auftreten im Kultfilm Beat Street. Im Film begleitet er eine Gang Jugendlicher, bestehend aus DJs, Breakdancern und Sprayern aus der New Yorker Bronx, die größtenteils in PUMA Klamotten ihren Leidenschaften nachgehen und dabei den PUMA Suede rocken.

Doch auch im Punk und Hardcore, sowie einem Teil der Skateboardszene Amerikas der 90er Jahre erfreute sich der PUMA Suede einer riesigen Beliebtheit. Beastie Boy AD Rock setzte auf dem Cover des 1992 erschienen Albums “Check Your Head” dem Suede ein kleines Denkmal. Auf besagtem Cover trägt er ein Paar Suedes an den Füßen, was den Schuh auch einem Publikum außerhalb der Hip-Hop Szene näherbrachte.

Man könnte noch eine Weile so weitermachen, um die oben angesprochene kulturelle Relevanz des PUMA Suedes zu unterstreichen. Insbesondere all die Kollaborationen mit Partnern wie mit Yo! MTV Raps 2007 oder mit dem Künstler Frank Kozik 2011 sind hier zu nennen. Doch es ist einfach zu viel, um es lückenlos zu dokumentieren. Daher wollen wir jetzt das vorhandene Material für sich sprechen lassen. In unserem Overkillshop sind derzeit zwei PUMA Suede VNTG in Low im High Risk Red-Puma White und im Puma Black Colorway zu bekommen, ein PUMA Suede Low Teams im Amazon Green-Puma White Colorway, sowie ein PUMA Suede Mid XXL im Quarry-Puma White Colorway. Ihr solltest es nicht verpassen, die Farbvarianten auszuchecken, da Material und Shape des Schuhs zu überzeugen wissen.